Windenergie in der Eifel und darüber hinaus

Windenergie sorgt in der Eifel zunehmend für hitzige Diskussionen. An Standorten von Windparks bilden sich Bürger-Initiativen, um die Nutzung von Windenergie zu verhindern. Als Windenergie Nordeifel e.V. sehen wir das wie folgt:

Der Klimawandel verändert die natürlichen Abläufe und führt uns von einer „Warmzeit“ in eine „Heißzeit“. Dies wird in vielfältiger Weise die Lebensgrundlagen von Menschen, Pflanzen und Tieren negativ beeinträchtigen. Die Wissenschaft lässt daran keinen Zweifel.

Eine wesentliche Verursache des Klimawandels ist unser übermäßiger Konsum, der maßgeblich auf der Nutzung fossiler – also nicht erneuerbarer – Energieträger wie Kohle, Öl und Gas beruht. Die Lösung dieses Problems liegt darin, unseren Konsum zu überdenken, zu reduzieren und die Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger umzustellen. In diesem Beitrag geht es um den Aspekt der Energiewende, also um die Umstellung unseres Energiebedarfs auf erneuerbare Energieträger, und hier insbesondere auf die Windkraft.

Um den globalen Klimawandel zu begrenzen (Pariser Ziel – 1,5 Grad) müssen wir u.a. unsere Energieversorgung CO2-frei gestalten. Dies ist machbar, indem wir unsere Energieversorgung zu 100% mit erneuerbarer Energie aus Wind und Sonne sicherstellen. Neben der Photovoltaik, die überwiegend im Sommer relevant ist, ist die Windkraft die wichtigste und preisgünstige Grundlage der zukünftigen CO2-freien Energieversorgung. Bei Kombination der Energieerzeugung aus Wind und Sonne mit Energiespeichern ist zukünftig eine CO2-freie, sichere und bezahlbare Energieversorgung mit Strom und Wärme für Haushalte, Verkehr und Industrie machbar. Verschiedene Studien belegen das.
Dazu ist es aber erforderlich, die Anzahl der Windräder mindestens zu verdoppeln, wozu folgende Voraussetzungen gegeben sein müssen:

  1. Geeignete Flächenbereitstellung durch die Kommunen
  2. Mitnahme und Beteiligung der Bürger
  3. Angemessener Artenschutz

Bei der Bereitstellung geeigneter Flächen sind die Kommunen gefordert. Auch Wirtschaftswälder eigenen sich für die Windkraft. Technische Möglichkeiten den Artenschutz zu verbessern, wie Erkennung von Fledermäusen und Vögeln während des Windkraftbetriebs, müssen genutzt werden. Hoch sensible Gebiete mit Schwerpunktvorkommen von gefährdeten Arten müssen umgangen werden. Von zentraler Bedeutung ist es, zukünftige Vorhaben als „Bürgerwindparks“ umzusetzen, also die direkt betroffenen Bürger in die Planung einzubeziehen und finanziell/eigentumsrechtlich zu beteiligen. Dazu ist aus unserer Sicht folgendes umzusetzen bzw. anzustreben:

  1. Planer bzw. Betreiber neuer Windräder müssen mit den ortsansässigen Bürgern, insbesondere in einem Umkreis von ca. 2 km Entfernung zum Windpark, kooperieren. Grundlage dazu ist eine offene, ehrliche Kommunikation. Dazu gehört insbesondere die verständliche Darstellung und Lösung kritischer Aspekte wie Schallemission, Schattenwurf und Artenschutz auf Basis der gesetzlichen Vorgaben.

  2. Die am Standort anfallende Pacht soll ca. zur Hälfte in Bürgerprojekte der umliegenden Dörfer bzw. in Bürgerprojekte der Standort-Gemeinde fließen. Beispielhaft sei hier die Umsetzung über eine Bürger-Stiftung im Windpark Patersweiher in Schleiden genannt.

  3. Mindestens 51% des Eigenkapitals des Windparks soll an Bürger der umliegenden Dörfer, der Standort-Gemeinde oder den Standort-Kreis vergeben werden. Die Betreibergesellschaft muss ihren Standort in der Standort-Gemeinde haben.

Wir, der Windenergie Nordeifel e.V., sind der Überzeugung, dass unter diesen Voraussetzungen der notwendige weitere Ausbau der Windkraft in der Eifel und darüber hinaus mit den Bürgern möglich ist und sein muss! Jeder Kritiker der Windenergie ist aufgerufen bessere und zeitnahe Lösungen zu finden, um unsere Erde weiterhin Lebenswert zu erhalten.

Für die Erde, für die Eifel und für uns

Windenergie Nordeifel e.V. Schleiden/Eifel
Verein zur Förderung der Energieeinsparung und der umweltverträglichen Energien